Das Thema habe ich letztens schon in Wort, Bild und Ton auf meinen Youtube Kanal egofreie-zone angesprochen. Nun möchte ich dazu noch einige weitere Erläuterungen geben, die mir auf dem Herzen liegen.
Ich habe das Gefühl, dass raus aus der Komfortzone immer inflationärer verwendet wird. Was meine ich damit?
Nur weil man früh einen anderen Weg zur Arbeit fährt, dann verlässt man definitiv nicht seine Komfortzone. Nur weil man zum Mittagessen, das vegetarische Gericht wählt anstatt den Schweinebraten, heißt das nicht, dass du dich komplett aus deiner gewohnten Umgebung entfernst.
Raus aus der Komfortzone ist mit wirklichen Entbehrungen und Schwierigkeiten verbunden. Es fühlt sich innerlich wirklich unangenehm an, wenn man seinen üblichen Spielraum verlässt. Es vermischt sich mit einem extremen Gefühl der Angst und Unsicherheit. Wenn ihr das Gefühl spürt, dann wisst ihr, dass ihr euch auf der Schwelle zu einem unbekannten Zugang befindet.
Aber wann verlässt man denn nun eigentlich seine Komfortzone? Werfen wir mal einen näheren Blick auf das Wort Komfortzone. Wer sich in seiner kuscheligen und entspannten Zone, der Komfortzone befindet, der geht seinen alltäglichen Verrichtungen nach. Das sind die lieb gewonnenen Gewohnheiten, Tätigkeiten oder Denkweisen. Natürlich gehören dazu auch alle Dinge die einem nicht so gefallen, die man aber aus reiner Bequemlichkeit weiter fortführt. Dazu würde ich einen Job zählen, der einem keinen Spaß macht. An diesem hält man aber fest, weil er ja Geld einbringt oder man ist zu alt für was Neues oder man ist ja räumlich gebunden. Ihr könnt euch eine Ausrede heraussuchen oder weitere ergänzen.
Ihr merkt sicher, Ausreden erfinden wir immer dann wenn wir eigentlich etwas verändern wollen aber uns die Gewohnheit in der Komfortzone zurückhält. Wir haben Angst vor Veränderung, uns könnte die Kontrolle entgleiten, es könnte etwas Unsicheres auf uns zukommen. Genau dann verbleiben wir in unserer berühmten Zone.
Das Problem hierbei ist jedoch, dass wir niemals wachsen werden, die Weiterentwicklung wird stagnieren und gegebenenfalls führt es zu seelischen Schmerzen. Und letztlich wird irgendwann der Weg gezwungenermaßen aus der Komfortzone herausführen, da der Schmerz so unsagbar groß wird, dass ihr etwas verändern müsst.
Dem kann man vorbeugen, in dem man des Öfteren trainiert aus der Komfortzone herauszutreten. Indem man sich bewusst Aufgaben sucht, die dazu führen dass man sich ständig verändern muss.
Ich gebe euch mal folgendes Beispiel. Ich wurde vor circa 3 Monaten gefragt ob ich auf einer Fachkonferenz vor circa 50 Leuten einen entsprechenden Fachvortrag halten kann. Da ich jetzt in meinem bisherigen Leben schon einige Vorträge gehalten habe, hab ich mir das jetzt nicht so schwer vorgestellt. Klar einen Vortrag vor einem größeren Publikum zu halten, das ist letztlich schon etwas, bei dem man sich aus seiner Komfortzone herausbewegen muss, denn das Reden in der Öffentlichkeit ist für viele Menschen schlimmer als die Vorstellung vom Tod.
Als zusätzliche Herausforderung kam dann noch hinzu, dass ich den Vortrag in Englisch halten sollte. Das wäre jetzt für viele Menschen der gedankliche Super Gau gewesen. Ich habe es persönliche als Herausforderung und Chance zum Wachstum angesehen. Und genau so bin ich an die Vortragspräsentation herangegangen. Klar war ich aufgeregt aber es hat Spaß gemacht. Danach war ich so zufrieden und glücklich, dass ich aus meiner Komfortzone herausgetreten bin. Ich bin an diesem Vortrag gewachsen und das Angebot den nächsten Vortrag auf der nächsten Konferenz zu halten, habe ich dankend angenommen.
Also liebe Leser, macht das, was im ersten Augenblick echt unbequem erscheint. Wenn ihr das immer und immer wiederholt, werdet ihr Herausforderungen nicht mehr als unbequem empfinden, sondern als Chance zum persönlichen Wachstum. Die Einstellung dazu ist der alles entscheidende Faktor!
Seht es nicht als Ärgernis an, sondern versucht bewusst Freude an der Komfortzonenüberschreitung zu entwickeln.