Manchmal fühle ich mich extrem getrieben, getrieben von dem Gedanken frei zu sein, was anderes zu machen, mein Leben komplett umzukrempeln. Ich möchte einfach nicht vom Geld abhängig sein, ich möchte etwas tun, was der Gemeinschaft hilft auch wenn ich dafür kein Geld bekomme. Dann sind wir leider beim Punkt, dass wir alle irgendwie Geld brauchen. Geld für Miete, für Strom, Nahrung, Kleidung und vieles mehr.
Jetzt ist natürlich die alles entscheidende Frage wieviel Geld man denn braucht. Welchen Lebensstandard will man denn führen? Welche Luxusgüter will man sich gönnen? All das ist wichtig, bei der Frage ob man es aus dem Hamsterrad herausschafft. Letztlich läuft alles darauf hinaus, welches Mindset man besitzt, um den Ausbruch zu schaffen.
Aktuell fühle ich mich hin- und hergerissen. Ich würde gerne ausbrechen anderseits mag ich die Sicherheit einer großen Firma in der ich aktuell beschäftigt bin. Zusätzlich dazu trägt man nicht nur die Verantwortung für sich selbst sondern auch für seine Familie. Die will man ja schließlich nicht alleine lassen.

Liebend gerne würde ich zusammen mit meiner Familie tagein tagaus das machen, was allen hilft und was natürlich auch Freude bereitet. Mit Helfen meine ich, sich selbst mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen und auch für die Gemeinschaft einen wichtigen Beitrag zu leisten, in dem man zum Beispiel Müll sammelt. Nur damit lässt sich wiederrum kein Geld verdienen. Und zack befindet man sich mental wieder in der Zwickmühle.
Wie kann man den Spagat schaffen zwischen Geld verdienen und frei und unabhängig leben. Eine tolle Phrase ist das passive Einkommen, quasi Geld verdienen und nicht dafür aktiv tätig werden. Das klingt natürlich zu schön um wahr zu sein. Denn bevor sich passives Einkommen entwickelt, müssen vorher einige Dinge angegangen werden, die dazu führen das sich ein automatisierter Geldstrom entwickelt.
Da sind wir dann beim alles entscheidenden Punkt. Was macht man um automatisiertes Geld zu verdienen. Eine Anstellung in einer Firma fällt dafür flach, da man in den meisten Firmen selbst arbeiten muss. Also hilft nur das Selbstständigkeitssein. Auch dafür muss man teilweise aktiv sein. Was für ein Jammer, mir fehlt die zündende Idee, welche dazu führen kann, dass man ein freies und unbestimmtes Leben führen kann und nebenbei ganz vielen Menschen helfen kann.

Aber vielleicht braucht man ja gar kein Geld um unabhängig zu leben? Es gibt ja die sogenannten Frugalisten, die extrem wenig Ausgaben haben und super sparsam leben. Da schaltet sich wieder die Stimme im Kopf ein die da sagt: „Ach Mensch, willst du wirklich deinen tollen Lebensstandard aufgeben?“ Aber genau dieser Lebensstandard führt dazu, dass man gehetzt und getrieben ist und Jobs ausübt die einem nicht gefallen, nur um viel Geld zu verdienen.
Ich frage mich manchmal selbst, was kann ich gut und da fällt mir nicht wirklich etwas ein bzw. was kann es anderen bringen, um damit selbstständig Geld zu verdienen. Auf der anderen Seite überlege ich mir, was mir als Kind extrem viel Spaß gemacht hat. Vielleicht ergibt sich daraus etwas was ich toll finde. Ob ich dann damit aus dem Hamsterrad komme, kann ich jedoch auch nicht sagen.
Wahrscheinlich ist dieser Artikel auch nur eine Darstellung meiner innerlichen Zerrissenheit. Ich will so viel und trau mich so wenig.
Vielleicht bin ich ja auch der typische Angestellte und gar nicht zur Selbstständigkeit (im Sinne einer eigenen Firma) fähig.
Ich persönlich würde gerne jeden Morgen das machen, was mir Freude macht. Wenn ich nicht auf das tägliche aktive Geldverdienen angewiesen wäre, würde ich gemütlich am Morgen aufstehen, Bücher lesen, Sport machen und mich fit halten. Ich würde in meiner Umgebung Müll sammeln und die Umwelt um mich herum sauber halten. Eine weitere Tätigkeit, die ich durchführen würde, wäre die, ein Buch zu schreiben, über die Learnings in meinem Leben. Ich würde eventuell eine Handwerkerausbildung durchführen, um bleibende Dinge zu schaffen. Was mich schon als Kind interessiert hat, waren Loks der Eisenbahn im Tagebau. Ich wollte Lokführer als Kind werden. Es gibt so viel, was ich machen würde, wenn ich nicht im Hamsterrad unterwegs wäre aber die Scheinsicherheit und das Geld führen dazu, dass ich nicht mutig genug bin.

Da sind wir wieder beim Thema Gedanken im Kopf, die Stimmen die im Laufe der Jahre entstanden sind, die dir im Vorfeld schon sagen, warum etwas nicht funktioniert. Um sich dem entgegenzustellen, ist viel Kraft und Ausdauer von Nöten. Demzufolge ist es ebenso einfacher, sich einfach wieder in den bequemen Sessel zu setzen und das Leben weiter dahinplätschern zu lassen. Nur hin und wieder werden wieder die Gedanken aufkommen, die dir mitteilen werden, dass du dein bestes Ich noch lange nicht erreicht hast. Und das macht echt mega unzufrieden, zumindest mich!
Diese Phasen kommen immer in Intervallen und führen dann wieder dazu, dass ich auf einmal am liebsten alles ändern möchte, ich aber gefühlt vor so einem unüberwindbaren Berg stehe und mir dann wieder die Kraft und die Ausdauer fehlt. Das fühlt sich gewissermaßen so an, als ob du zu einem Einhundertmeter Sprint antrittst, der Startschuss fällt und du nicht losrennen kannst, weil dich ein unsichtbares Gummiband festhält und sobald du ein paar Meter gerannt bist auch immer wieder zurückzieht.
Also stellt sich wie immer die Frage, wie kommt man da am besten raus?
Beitrag von Leo Himmel