Diesen Spruch habe ich aus einem Erfolgshörbuch. Eile ist ein Glückskiller, ich musste ihn aufgreifen und meine Gedanken dazu aufschreiben. Es war wieder mal zu einem Zeitpunkt an einem Wochenende, an dem ich viel mit Hausarbeit und gedanklichem Pläneschmieden beschäftigt war, was denn heute noch alles erledigt werden muss.
Wie ihr seht, trotz der vielen andere Denkweisen, die ich euch nahe bringe, schleichen sich immer wieder alte Konditionierungen ein, die noch lange nicht abgelegt sind. Das zeigt mir auch, dass wir immer und ständig dazu lernen sollten und müssen. Nur durch ständige Wiederholungen kann man gewisse Verhaltensweisen zu Gewohnheiten machen. So können alte Prägungen gewandelt werden. Was mich dabei selbst positiv überrascht hat, war der Punkt, dass ich durch diesen Spruch meine Handlungen bewusst erlebt habe. Früher hätte ich einfach nur gemacht ohne darüber nachzudenken, was ich da überhaupt tue. Jetzt kann ich durch bewusstes Nachdenken meine Handlungen und Gedanken steuern, die Geschwindigkeit rausnehmen und den Kurs ändern. Früher war ich mehr oder weniger ferngesteuert.
Kurz gesagt, verfalle ich selber noch manchmal in den Eilemodus, werde mir dem dann bewusst und bremse ein wenig ab.
Als ich es hörte habe ich mir nicht nur über meine aktuell anstehenden Handlungen einen Kopf gemacht, sondern auch versucht mir diesen Spruch selber zu erläutern. Warum steht die Eile dem Glück entgegen?
In der heutigen Gesellschaft ist es Gang und Gebe, dass alles ganz schnell gehen muss, niemand will mehr die Geduld aufbringen auf etwas zu warten, jeder muss flexibel sein und sich dem ständigen Wandel anpassen. Das führt dazu, dass wir nur noch durch das Leben hetzen. Es werden schnelle Bekanntschaften gemacht, Beziehungen haben nicht mehr den Stellenwert wie es früher bei unseren Eltern oder Großeltern der Fall war, das Essen wird reingeschaufelt, alles wird zeitlich optimiert, nur um noch mehr Zeit für noch mehr Aufgaben zu haben. Wo soll das hinführen? Die Schnelllebigkeit wird früher oder später ihren Tribut zollen. Entweder werden wir unzufrieden und unglücklich oder wir wirken dem ganzen Gehetze mit einer gewissen Gelassenheit entgegen.
Ich persönlich versuche der ganzen Eile gelassen entgegenzublicken, ich versuche ab und zu mein Leben bewusst zu entschleunigen. Ich versuche im Hier und Jetzt zu leben. Denn wenn ich immer nur gehetzt und in Eile durch das Leben renne, dann merke ich ja gar nicht, was aktuell um mich herum passiert. Ich vergesse in der Gegenwart zu leben und besinne mich ständig auf die Zukunft. Was ist jedoch, wenn die Zukunft niemals eintritt, was ist wenn die Zukunft wie ein Kartenhaus über mir zusammenbricht? Dann habe ich nicht wirklich gelebt, dann habe ich in einer Fiktion gelebt. Ich habe mein ganzes Leben auf die Zukunft ausgerichtet.
Deshalb ist es wichtig die vielen kleinen und schönen Momente im Hier und Jetzt wahrzunehmen. Ich nehme immer bewusster Dinge wahr, die mich an meine Kindheitstage erinnern und diese Dinge erzeugen dann ein tolles Gefühl in mir.
Wenn ich merke, dass ich schon wieder im ICE durch mein Leben brause, dann versuche ich das zu registrieren und nehme in der kleinen Bimmelbahn Platz und schau aus dem Fenster und nehme bewusst die Umgebung wahr. Nur das führt dazu, dass wir unser Leben genießen können und zufrieden und glücklich sind.
Hast und Eile machen uns krank und kaputt und führen unter Umständen auf ein Ziel zu, das niemals eintreten wird.