Wie bin ich auf diesen Gedankengang gekommen?
Ja da ich auch schon einige Bewerbungsgespräche in meinem Leben durchgemacht habe, kam immer wieder die Frage zu den Stärken und Schwächen.
Und jetzt mal ehrlich, wenn ich nicht irgendetwas vorher auswendig gelernt habe, was der Personaler eventuell von mir hören will, fallen mir solche Sachen spontan einfach nicht ein, zumindest was meine Schwächen angeht.
Vielleicht ist das aber auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich, je nachdem worauf sich die Person in seinem Leben konzentriert. Ich persönlich konzentriere mich lieber auf meine Stärken anstatt auf die Schwachstellen zu schauen. Bei anderen Menschen ist es eventuell umgekehrt, je nachdem wie stark das jeweilige Selbstbewusstsein ausgeprägt ist.
Rückblickend auf diverse Bewerbungsgespräche ist es meiner Meinung nach total schwierig, wirklich etwas Authentisches rüber zu bringen, da die Frage antiquiert ist und heutzutage nicht mehr in ein Vorstellungsgespräch passt.
Letztlich geht es doch um den Menschen, der sich auf eine bestimmte Stelle bewerben möchte.
Zum einen können solche Dinge auswendig gelernt werden und in der Realität sieht es dann leider anders aus und zum anderen sollte man sich meiner Meinung immer auf seine Stärken konzentrieren. Wenn man seine Schwächen beleuchtet und diese verbessern möchte, dann vernachlässigt man seine Stärken und wird somit nur zum Mittelmaß und schlussendlich einer von Vielen. Die Konzentration auf die Stärken ist der wesentliche bessere Ansatzpunkt, da ich gute bis sehr gute Fähigkeiten und Fertigkeiten bis zu einem Höchstmaß an Exzellenz vorantreiben kann. Ich werde in einer Sache besser, als der Durchschnitt der meisten Menschen.
Wenn ich zusätzlich meine Energie auf meine Schwächen lenke, dann bringe ich sie in meinen Fokus und sie finden mehr Beachtung als meine Stärken. Das kann im Umkehrschluss wiederrum dazu führen, dass mein hohes Selbstbewusstsein abgeschwächt wird. Denn ich beschäftige mich nur noch mit meinen Schwächen.
In einem Vorstellungsgespräch sollte immer der Mensch im Vordergrund stehen und überholte alte Fragen, wie nach den Stärken und Schwächen, sollten ausgeklammert werden. Wenn man bei einem Bewerber ein gutes Bauchgefühl hat, dann ist das viel entscheidender als eine hervorragend ausgearbeitete Liste, welche der Personalchef hören möchte.
Um es auf den Punkt zu bringen, jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Das liegt aber wiederrum immer nur im Auge des Betrachters. Wir sind alle einzigartig und somit kann eine Schwäche im Blickfeld einer anderen Person auch wiederrum als Stärke angesehen werden.
Wir alle können dazu lernen und Schwächen verbessern aber führt das nicht letztendlich zu einem unbefriedigenden Ergebnis?
Fakt ist, das ganze Gerede um Stärken und Schwächen ist nicht mehr zeitgemäß und jeder Mensch ist auf seine Art und Weise einzigartig und etwas Besonderes. Klar kann nicht jeder aufgrund seiner fachlichen Qualifikation Arzt werden. Nur das ist in diesem Kontext auch nicht das Entscheidende, denn es geht nicht um Qualifikationen sondern um ganz individuelle besondere Fähigkeiten, die ständig gefördert werden sollten. Es geht um Talente, die bei vielen Menschen im Verborgenen liegen. Also werdet euch eurer Talente bewusst und fördert diese. Denn unter Umständen kann daraus was ganz Großes entstehen.
Lasst euch niemals von euren vermeintlichen Schwächen verunsichern, denn jeder Mensch hat viele davon. Die Frage ist jedoch ob ihr euch auf eure Stärken oder eure Schwächen konzentriert.
Was ziehst du vor?