Dazu fällt mir ein toller Spruch ein, den ich auch letztens auf meiner Facebook Seite geteilt habe. Dieser lautet: „Je intensiver man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge, die wahrhaft Größten sind.“ (Mahatma Gandhi).
Ich persönlich habe vor kurzem in meinem Urlaub mit der Einfachheit Bekanntschaft gemacht. Ich möchte euch kurz nahebringen, wie deutlich mir das bewusst geworden ist.
Ich habe zusammen mit meiner Freundin, eine Fahrradtour an die Ostsee unternommen, Wir sind auf dem Oder-Neiße-Radweg in Richtung Norden geradelt. Wir wollten innerhalb von 4 Tagen aus der Niederlausitz an die Ostsee nach Usedom fahren. Als wir gestartet sind, haben wir ziemlich schnell die vielen Kilometer abgespult und mein Ehrgeiz war geweckt, an Tag 4 auf der Insel Usedom anzukommen. Nur war das wirklich der Sinn dieses Urlaubs, wo doch eigentlich der Weg das Ziel sein sollte? Natürlich nicht! Zum einen haben wir uns beide gegenseitig entschleunigt und uns darauf geeinigt, doch nur bis zum Stettiner Haff zu radeln, was einer Strecke von 330 Kilometern entsprach. Und zum anderen wird man sich der Einfachheit der äußeren Dinge bewusst.
Was möchte ich damit sagen?
Der äußere Erfolgsdruck macht sich unbewusst in uns allen breit und führt dazu, dass man selbst im Urlaub hoch gesteckte Ziele erreichen möchte, Das hat in meinem Fall bedeutet, dass ich anfangs noch ein schlechtes Gewissen hatte, weil wir die hochgesteckten Tagesetappen nicht erreicht haben. Doch in diesem Punkt spielt schon das Einfache eine gewisse Rolle. Genau hier ist einfach bzw. weniger mehr. Nur dadurch dass wir nicht wie die Verrückten die Kilometer runtergerissen haben, konnten wir die tolle Natur um uns herum wahrnehmen, nur so konnten wir die Geschichte der Region in uns aufsaugen. Das war das eigentliche Ziel, die Landschaft und die Natur wahrzunehmen und die Region näher kennenzulernen. Das klappt nur, wenn man die Einfachheit zulässt und sich von dem Erfolgsdruck distanziert.
Zusätzlich wird einem bewusst, dass nach einer langen Tagesetappe nur wenige Dinge im Leben wirklich notwendig sind. Das sind in unserem Fall, eine Dusche, eine Toilette und ein Bett gewesen. Mehr braucht der Mensch bei solchen intensiven und extremen Erlebnissen nicht. Das reicht völlig aus. Und der tolle Nebeneffekt dabei ist, dass man zufrieden und glücklich ist.
Und genau so ist es auch im richtigen Leben, wenn man aus dem Urlaubsmodus herauskommt und wieder im Alltag landet. Sind es nicht die einfachen Dinge, die uns wirklich Freude bereiten. Sind es nicht die Menschen, um uns herum, die wir lieben, die uns glücklich machen? Sind es nicht die tollen Naturschauspiele, wie ein hoppelnder Hase, ein Kranich, Störche, tolle Bäume oder saftig grüne Sträucher, die in uns das Herz aufgehen lassen?
Ich denke, dass wir von den Medien, unserer Umwelt, unseren Mitmenschen oder der Werbung zu oft suggeriert bekommen, dass wir dies oder das besitzen müssen, um uns glücklich zu fühlen. Aber kommt denn nicht die Zufriedenheit und Verbindung mit dem Glück aus unserem tiefsten Innern? Ich bin der felsenfesten Überzeugung, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, dann brauchen wir nichts großes besonderes Materielles um glücklich zu sein. Dann reichen die einfachen Zaubermomente im Leben aus. Man muss sie nur erkennen.