Wie komme ich auf diesen Ausspruch, dass dein Unterbewusstsein dein Freund und Helfer sein kann? Inwiefern steht dir dein Unterbewusstsein mit Rat und Tat zur Seite? Ich habe ein gutes Beispiel dafür vor kurzem in einem Buch gelesen (Jan Becker; Du kannst schaffen, was du willst: Die Kunst der Selbsthypnose). Dabei geht es um den berühmten ehemaligen Formel 1 Star, Juan Manuel Fangio. Im Jahre 1950 beim Großen Preis von Monaco half ihm sein Unterbewusstsein in Zusammenarbeit mit seiner Intuition. Als er kurz vor Rennende aus dem Tunnel kam beschleunigte er seinen Formel 1 Wagen nicht, sondern bremste ihn intuitiv ab. Und das an einer Stelle bei der die Fahrer normalerweise Vollgas geben, um sich einen entscheidenden Vorsprung herauszuarbeiten. Seine Intuition veranlasste ihn dazu, entgegen der üblichen streckenmäßigen Gewohnheiten abzubremsen und den Sieg aufs Spiel zu setzen. Was zuerst wie ein grober Fehler des Fahrers klang, stellt sich kurz darauf als ein Glücksmanöver heraus, denn kurz hinter der nächsten Kurve gab es einen Massencrash. Das hätte bedeutet, wenn Fangio voll beschleunigt hätte, wäre er auch in diesen Horrorcrash verwickelt worden. Nur dadurch, dass er abgebremst hat, konnte er ausweichen, sich dem Unfall entziehen und sogar den Grand Prix gewinnen.
Doch warum bremste er intuitiv ab? An einer Stelle wo die Fahrer normalerweise voll durchbeschleunigen? Die Erklärung gab er in einem Interview nach dem Rennen. An dieser Stelle der Strecke, wenn er aus dem Tunnel kam, hat er immer einen hellen Hintergrund in Erinnerung, dieser helle Hintergrund ergab sich aus den hellen Gesichtern der Zuschauer am Streckenrand. Diese schauten den Fahrern, welche aus dem Tunnel kamen entgegen. Doch an diesem Tag blickte Fangio kurzzeitig in einen dunklen Hintergrund, die Situation war anders als sonst. Der dunkle Hintergrund ergab sich aus den Hinterköpfen der Leute, die in Richtung des Massencrashs schauten. Dadurch, dass die Situation nicht der gewohnten entsprach, reagiert innerhalb von Bruchteilen von Sekunden sein Unterbewusstsein und gab das Signal an das Bewusstsein abzubremsen. Somit konnte er dem Unfall mit Hilfe seiner Intuition entgehen. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass unser Unterbewusstsein immer dann eingreift, wenn unser Bewusstsein nicht in der Lage ist aufgrund der Kürze der Zeit gewisse Dinge abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen.
Unser Unterbewusstsein bedient sich unserer Erfahrungen und Lernprozesse und greift dann automatisch ein, wenn wir rationell nicht in der Lage sind bewusst ganz schnell Entscheidungen zu treffen. Wir sprechen dann meist von dem Bauchgefühl. Irgendwas in unserem Bauch sagt, dass etwas nicht stimmt, irgendwie fühl sich die Situation in der wir uns gerade befinden „komisch“ an.
Das passiert auch bei Menschen, die wir im Laufe unseres Lebens kennenlernen. Manche Menschen sind uns sympathisch und andere wiederrum nicht. Woran liegt das? Wir können es uns mit rationellem Verstand nicht erklären. Wir sagen dann auch, irgendwas hat derjenige was mich an seiner Person zweifeln lässt, er ist uns einfach nicht sympathisch. Und wenn wir dann diese uns „unsympathischen“ Menschen näher kennenlernen, bestätigt sich dieses am Anfang merkwürdige Gefühl meistens.
Doch worauf beruht das dieses Bauchgefühl, teilweise auch diese inneren Stimmen die uns durch den Kopf gehen. Sie beruhen meistens auf gewissen Erfahrungen auf vergangenen Situationen, die wir unbewusst oder auch bewusst wahrgenommen haben. Das bedeutet ohne Erfahrungen und gewisse Lernphasen im Leben wird sich auch unsere Intuition nicht so ausprägen wie wir uns es wünschen.
Weiterhin funktioniert unsere Intuition auch besser, wenn wir gut gelaunt und gelassen sind. Aufgrund der Vielzahl von Informationen, die auf unser Unterbewusstsein einprasseln, sollten wir öfters mal auf unser Bauchgefühl hören, denn unser Unterbewusstsein nimmt viel mehr wahr als unser Bewusstsein. Also einfach mal der inneren Stimme vertrauen und ihr zuhören!